Die Erdnüsse des DPD

Die Unzuverlässigkeit des Paketdiensts DPD ist hinreichend bekannt. Welche Tricks wenden dessen Zusteller an, um Pakete mit möglichst wenig Aufwand irgendwo loszuwerden?

Ich hatte den Versandhändler, bei dem ich bestellt hatte, ausdrücklich vor DPD und meinen schlechten Erfahrungen mit diesem notorischen Unzusteller gewarnt. Aus „Kostengründen“ hat er dennoch an seinen Routinen festgehalten. Es kam, wie erwartet.

Unter der angegebenen Adresse hätte der Zusteller zwei Personen angetroffen, wenn er einen Zustellversuch unternommen hätte. Hat er aber nicht, auch wenn er (falsch!) behauptet, geklingelt zu haben.

Statt auf den Klingelknopf hat er auf den „Zugestellt“-Button gedrückt. Für ihn war es damit erledigt.

Diesen Zustellvermerk habe ich mehr oder minder zufällig auf der Website des Market Place‘ entdeckt. Aber sonst keine weiteren Informationen, z.B. an wen zugestellt wurde.

Was war passiert?

Der Zusteller ist durch die offene Haustür ins Hinterhaus durchgestartet. Dort hat er an der erstbesten offenen Wohnungstür im Erdgeschoss einen Handwerker angetroffen. Dem hat er das Paket in die Hand gedrückt und ist abgehauen.

Der überrumpelte Arbeiter hat das Paket dann in die Wohnung gelegt, Feierabend gemacht und die Tür von außen verschlossen.

Erst spät abends kam die Wohnungsinhaberin nach Hause. Zufällig, da sie diese Wohnung nur zwei oder drei Tage im Monat nutzt, ansonsten in Süddeutschland lebt, um dort zu arbeiten.

Sie hat sich über das Paket gewundert und befürchtete, dass es bereits vor längerer Zeit dort deponiert wurde. Weil sie mit meinem Namen nichts anzufangen wusste (ich kannte sie und ihren Namen auch nicht), hat sie es an einen anderen Nachbarn im Haus abgegeben. Dieser freundliche Nachbar hat es mir dann später ins Vorderhaus hochgebracht.

Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt mit dem Versandhändler. Der hat mir ein (mutmaßlich von einem unbezahlten DPD-Praktikanten erstelltes) Formular in die Hand gedrückt, das ich unterschreiben sollte, damit er sich mit dem Zusteller einigen kann.

Der blödsinnige (anders kann man es nicht sagen) Formulartext entspricht der Qualität der sonstigen Leistungen dieses Nirwana-Zustellers.

Der Versandhändler rechtfertigte sich damit, dass die Mitbewerber von DPD zu teuer seien. Das mag damit zusammen hängen, dass dort – anders als beim DPD – einigermaßen faire Löhne gezahlt werden, und deswegen dann auch zuverlässige Mitarbeiter ihren Job gewissenhaft machen.

Liebe DPD-Groupies, das solltet Ihr wissen:

If you pay peanuts, you’ll get monkeys.