Eingusstopf

Erbseneintopf

Der Gusstopf, vier Stunden nach dem Start in der Küche: Drei Stunden für die Rinderbrühe und eine Stunde für die Erbsen. Macht knapp fünf Liter Erbensuppe vom Allerfeinsten.

Kochen ist der Sex des Alters. 😉

Der LTO entglitten?

Der LTO-Newsletter ist meine Lektüre zum Frühstück. Die Presseschau um halb acht liefert mir einen ersten Überblick über die Themen, die die Juristen-Welt beschäftigen. Sie ist Unterhaltung, Fortbildung und auch Anregung für eigene Texte, wie zum Beispiel zu diesem Blogbeitrag.

Hinter dieser Mitteilung vermutete ich einen Aufhänger für einen Beitrag über Verjährungsfristen und den Haftgrund nach § 112 Abs. 3 StPO:

LTO-Newsletter vom 27.01.2021

Ich habe meine Hemmschwelle überwunden und dann auf den Link geklickt, um zu dem zu erwarternden „BILD-Irrsinn“ zu kommen.

Statt mich nun direkt zu dem Artikel vom Brekenkamp und Engelberg zu leiten, schicken mich die Macher des LTO-Newsletter in den tiefen Morast des Boulevards:

BILD-Landingpage am 27.01.2021, 10:24 Uhr

Es wäre nun an mir gewesen, in diesem Unrat nach dem Bericht über die Entscheidung des LG Dortmund zu wühlen. Dafür war mir aber der Caffè zu schade, den ich dann nicht mehr hätte genießen können. Ich habe verärgert abgebrochen.

Statt den Blogbeitrag über die Haftverschonung schreibe ich nun diesen Beitrag, mit dem ich mich direkt an die Journalisten von LTO richte.

Also, liebe Freunde, wenn ihr schon das Organ der Niedertracht zitiert, dann doch bitte gezielt. Erspart Euren (sic!) Lesern das grauselige Erlebnis einer Suche durch diese fürchterlichen Überschriften.

Wünschenswert wäre allerdings, Ihr verzichtet – entsprechend Eures eigenen Anspruchs auf Qualität – vollständig auf Zitate der BILD. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt:

Kunst

Fensterbank

Kunst liegt im Auge des Betrachters. Manchmal aber nur 48 Stunden. Und dann ist es etwas anderes.

Caffèblume

Lecker Caffè im Blumenladen:

Blumentopf und Caffètasse

Beim Blumen-Weyer in der Neuköllner Sonnenallee gibt es nicht nur Grünzeug und Drachenfutter. Wenn die Floristinnen den bestellten Blumenstrauß zusammenstellen, kann man die Wartezeit mit einem Espresso überbrücken.

Caffè-Vespa

In Coronazeiten gibt’s den Caffè durch’s Fenster, außer Blumenhaus sozusagen.

Veganfreie Sonnenallee

Wenn ich in diesen Tagen Urlaub in Syrien machen möchte, muss ich nur ein paar Schritte laufen.

Die Sonnenallee in Neukölln unterscheidet sich vom Basar Suk in Aleppo nur in Nuancen:

Syrische Metzgerei

Ja, manchmal ist es anstrengend, in dieser Ecke Neuköllns zu leben. Dann genieße ich den Luxus kleiner Fluchten in bürgerliche Gegenden.

Es dauert aber nicht lang, dann freue ich mich, wieder in den Kiez zurück kommen zu können, in dem ich nun seit fast 35 Jahren lebe. Ohne schwäbische Kehrwoche.

Dauerwelle

Dauerwellen sind überlebenswichtig. Oder Shize auf das Leben, Hauptsache die Frisur sitzt.

Dieter Schütz  / pixelio.de

Leni ist stattliche 93 Jahre alt. Mit ihren altersbedingten Einschränkungen ist sie fit und lebt allein in ihrer top gepflegten Zweizimmerwohnung.

Wir telefonieren unregelmäßig, mal rufe ich an – meist nachmittags, mal erreicht Leni mich morgens früh um halb acht noch beim Wachwerden. Ein freundschaftliches Verhältnis, das sich nach dem Tod ihres Partner verfestigt hat.

Am Wochenende rief Leni mich an. Ihre Schwester Klara sei gestorben, kurz nach ihrem 89. Geburtstag.

Klara lebte sei einigen Jahren schon in einem Seniorenheim und zwar gern. Sie hatte dort alles, was sie brauchte und war zufrieden.

Jetzt hatte sich Klara mit Corona infiziert. Zwei Wochen war sie krank. Dann war sie tot.

Leni berichtete davon, dass das Personal des Seniorenheims es nicht so genau genommen haben soll mit den Masken. Klara habe ihr davon berichtet, dass die Mitarbeiter des Heims sehr oft ohne den Mund-Nase-Schutz herumliefen. Aber Klara habe sich nicht mehr durchsetzen können.

Wir haben noch eine ganze Weile miteinander gesprochen; gegen Ende des Telefonats war Leni nicht mehr ganz so traurig.

Als wir uns verabschieden wollten, frage Leni mich:

Carsten, sag mal, ist unter Deinen Mandanten nicht ein Frisör? Der mal heimlich zu mir kommen könnte, um mir die Dauerwelle zu machen? Ich seh‘ schrecklich aus.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Standpauke zum Thema „Lebensgefährliches Ansteckungsrisiko versus Frisurentrends der 1920er“ genau dort angekommen ist, wo sie ankommen sollte.

Und ich habe gelernt, dass zur Würde eines alten Menschen auch eine anständige Frisur gehört. Selbst dann, wenn nur noch Besuch vom Pflegedienst kommt, der beim Kochen, Aufräumen und Einkaufen hilft.

Kurzhauber

Wenn mal wieder der Stern geklaut wurde, das Original-Ersatzteil zu teuer ist und noch ein altes Fahrrad im Keller rumsteht:

Mercedesstern

Kurzhauber sind Autos mit Charakter, ohne Servolenkung und oft nur mit Zwischengas zu schalten.

Zukunft

Zukunft

Mir fiel zu diesem Stichwort ein Vorsitzender Richter am Landgericht Rostock ein, der mit der Bierflasche in der Hand auf der Terrasse sitzend der Zukunft ein Zuhause in der JVA geben wollte.

Ich denke noch darüber nach, was mit diesen Worten an der Wand gemeint sein könnte.

Mandate aus der Hölle

Das Ehepaar hat ein Problem. Im Kern geht es um die Gestaltung eines gemeinsam von mehreren Mietern genutzten Garten. Dazu wird ein Rechtsanwalt gebraucht.

Mit diesem Anschreiben kippt mir das Ehepaar 48 weitere Seiten mit der gesamten Vorkorrespondenz vor die Füße, damit ich mir die notwendigen Unterlagen selbst heraussuchen kann.

Ich denke, dass einige Menschen – mutmaßlich bedingt durch diverse Werktagsvormittagsgerichtsshows des Prekariatsfernsehens – völlige falsche Vorstellungen von dem Beruf eines Strafverteidigers haben. Und auch von meinen Stundensätzen.

Die Probleme anderer Menschen ernst zu nehmen, gehört zu meinen Job. Nicht dazu gehört die Akzeptanz von Rücksichtslosigkeit.

Hawaii

Das Tier will nach Hawaii
Das Tier will nach Hawaii

Also, ich will nicht da hin. Da gibt’s nämlich kein Bier. Und frisch Gezapftes gibt es hoffentlich bald wieder im Tier.